Bericht von Anna Schormann
Französisch war meine erste Fremdsprache, die ich ab der 5. Klasse in Wuppertal auf dem Gymnasium Vohwinkel erlernte. Ab der 7. Klasse fanden auch der Erdkunde-, Geschichts- und Politikunterricht in Französisch statt.
Begeistert für Sprachen und andere Kulturen ging ich in der 10. Klasse für ein Jahr nach Australien im Rahmen eines Schüleraustausches. Als ich wiederkam, wurde ich durch einen Zeitungsartikel auf das Abi-Bac am Luisen-Gymnasium aufmerksam. Ich besuchte den „Tag der offenen Tür“ und entschloss mich anschließend kurzerhand die Schule zu wechseln, da ich mit dem Abi-Bac meine Französischkenntnisse weiterhin vertiefen wollte.
Besonders gut gefallen hat mir vor allem die europäische Ausrichtung, einerseits durch den vertieften Einstieg in die Sprache des europäischen Nachbarlandes, den wir durch Fremdsprachen-Unterricht in Erdkunde und Geschichte bekamen, und andererseits durch den Lehrplan, der die Thematik „Europa“ weiter vertiefte im Gegensatz zum parallel laufenden „deutschen“ Geschichts- und Erdkundekurs. Wir lernten viel über die Geschichte und Entstehung Europas.
Außerdem lebten wir Europa und die deutsch-französische Freundschaft durch zahlreiche Treffen mit der Klasse unserer Partnerschule in Strasbourg (wir unternahmen einen gemeinsamen Besuch des Europaparlamentes).
Ich habe nach dem Abi-Bac dann eher konventionell angefangen BWL (auf Deutsch) zu studieren. Jedoch ging ich zum Studium an die Universität des Saarlandes nach Saarbrücken, an die deutsch-französischen Grenze, wo man sich immerhin in einem Milieu der ,Grenzgänger‘ befindet. In Saarbrücken werden viele deutsch-französische Studiengänge angeboten. Außerdem finden viele deutsch-französische Festivals und kulturelle Ereignisse statt.
Momentan befinde ich mich in meinem 2. Auslandsaufenthalt in Montréal in Kanada. Ich besuche für 8 Monate die französischsprachige Université de Québec à Montréal (UQàM) und baue meine Französischkenntnisse weiter aus (und erweitere sie auch mit den Ausdrucksweisen des ,quebecer Akzentes‘). Meine Sprachkenntnisse erlauben es mir somit die für mich neue ,quebecische Kultur‘ kennen zu lernen.
Ich denke, dass mir mein Abi-Bac mit Sicherheit geholfen hat, einen der wenigen Plätze im begehrten Austauschprogramm mit der Saarbrücker Partner-Universität in Montreal zu erhalten. Und mit der Grundlage, die ich durch das Abitur habe, komme ich an der Uni sehr gut zurecht und fühle mich wohl.